Du hast dir eine Drohne (UAS – Unmanned Aircraft System) zugelegt, die 250 Gramm oder mehr wiegt, und fragst dich, was du damit eigentlich darfst und was nicht? Eine sehr gute Frage, denn seit der Einführung der EU-Drohnenverordnung gibt es klare Regeln. Aber keine Sorge, kompliziert ist es nicht! In diesem Beitrag bringe ich Licht ins Dunkel und erkläre dir alles, was du wissen musst, um sicher und legal abzuheben.
Die Basics: Offene Kategorie A1
Deine Drohne mit einer Startmasse (MTOM – Maximum Take-off Mass) von 250 Gramm fällt in der Regel in die offene Kategorie, genauer in die Unterkategorie A1. Diese Kategorie ist für Piloten gedacht, die ein geringes Risiko darstellen. Das bedeutet für dich: weniger strenge Auflagen, aber dennoch wichtige Spielregeln.
Deine Pflichten als Drohnen-Pilot
Auch mit einer leichten Drohne kommst du um ein paar grundlegende Pflichten nicht herum. Sieh es sportlich – es dient der Sicherheit aller.
- 👨💻 Betreiber-Registrierung beim LBA: Sobald deine Drohne eine Kamera besitzt (was fast immer der Fall ist) oder mehr als 249g wiegt, musst du dich als Betreiber beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) online registrieren. Nach der Registrierung erhältst du eine elektronische Betreiber-ID (e-ID).
- 🏷️ Kennzeichnung der Drohne: Diese e-ID musst du sichtbar an deiner Drohne anbringen. Ein einfacher, gut lesbarer Aufkleber reicht dafür aus. Eine feuerfeste Plakette ist in dieser Gewichtsklasse nicht mehr zwingend erforderlich.
- 🛡️ Drohnen-Haftpflichtversicherung: Eine gültige Haftpflichtversicherung, die speziell für Drohnen gilt, ist absolute Pflicht. Deine private Haftpflichtversicherung deckt Schäden durch Drohnen in der Regel nicht ab. Ein Schadensfall ohne Versicherung kann extrem teuer werden.
- 🎓 „Kleiner Drohnenführerschein“ (EU-Kompetenznachweis A1/A3): Ja, auch für diese Drohnenklasse ist der EU-Kompetenznachweis A1/A3 erforderlich. Diesen kannst du unkompliziert und kostenlos online beim LBA absolvieren. Er besteht aus einem Lernmodul und einem anschließenden Online-Test.
Was ist verboten? Flugverbote & No-Fly-Zonen
Hier ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Die folgenden Dinge sind für dich tabu:
- 🚫 Flug über Menschenansammlungen: Das Überfliegen von Festivals, Demonstrationen oder anderen größeren Gruppen von Menschen ist strengstens verboten.
- 🤫 Respektiere die Privatsphäre: Fliege nicht über Wohngrundstücke ohne die ausdrückliche Erlaubnis der Eigentümer. Das Filmen oder Fotografieren von Personen ohne deren Zustimmung verletzt deren Persönlichkeitsrechte.
- 🗺️ Geografische Zonen (No-Fly-Zonen): Mithilfe von Apps wie „Droniq“ oder der „dipul“ Karte der Deutschen Flugsicherung kannst du sehen, wo du fliegen darfst. Generelle Flugverbotszonen sind:
– Rund um Flughäfen und Flugplätze (1,5 km Radius und mehr)
– Krankenhäuser, Industrieanlagen, militärische Objekte und Behörden
– Naturschutzgebiete
– Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen und Eisenbahnanlagen - 👥 Über unbeteiligten Personen: In der Unterkategorie A1 ist das Fliegen über unbeteiligten Personen nicht vorgesehen. Du solltest es nach Möglichkeit vermeiden. Ein kurzer, unerwarteter Überflug ist zwar nicht explizit verboten, aber aktiv planen solltest du es nicht.
Deine Rechte: So fliegst du legal und sicher
Wenn du deine Pflichten erfüllst und die Verbote kennst, steht deinem Flugspaß kaum noch etwas im Wege. Das sind deine Rechte und Möglichkeiten:
- ✈️ Maximale Flughöhe: Du darfst bis zu 120 Meter hoch fliegen, gemessen vom Startpunkt aus.
- 👀 Flug nur in Sichtweite (VLOS): Deine Drohne muss für dich immer mit bloßem Auge gut sichtbar sein. Der Einsatz von Ferngläsern oder Monitoren (FPV-Flug) ist nur unter bestimmten Zusatzbedingungen erlaubt (z.B. mit einem Spotter).
- 🏘️ Fliegen in Wohngebieten: Grundsätzlich darfst du in Wohngebieten fliegen, solange du die Privatsphäre deiner Nachbarn achtest und die oben genannten Verbotszonen meidest.
- 📸 Fantastische Aufnahmen: Halte dich an die Regeln und nutze deine Drohne, um beeindruckende Fotos und Videos aus der Luft zu erstellen. Die Welt von oben zu sehen, ist eine faszinierende Erfahrung!
Fazit
Das Steuern einer Drohne mit einer Startmasse von 250g ist ein tolles Hobby, das mit ein wenig Verantwortung verbunden ist. Die Registrierung und der Kompetenznachweis sind schnell erledigt und geben dir die nötige Sicherheit. Fliege immer rücksichtsvoll, vorausschauend und mit Respekt für Mensch und Natur.
Ich hoffe, dieser Leitfaden hilft dir dabei, sicher durchzustarten. Wenn du weitere Fragen hast, schreib sie doch einfach in die Kommentare!
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine Rechtsberatung. Informiere dich bitte immer über die tagesaktuellen und vollständigen Vorschriften beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) und in den EU-Verordnungen.